Die DNA des Ostens
Die Eigenheiten der Geschichte Ostdeutschlands wirken bis heute – von der Gründung der DDR und dem Mauerbau über die Wiedervereinigung bis in die 2000er Jahre mit ihren gesellschaftspolitischen Spannungen. Wer in Ostdeutschland lebt, ist Teil einer wechselvollen Geschichte. Die DNA des Ostens befasst sich mit den besonderen Prägungen der Ostdeutschen über verschiedene Generationen.
Das Projekt ist das Ergebnis einer mehr als einjährigen Recherche, in der weit über 100 Quellen, wissenschaftliche Studien, Publikationen und Erhebungen aus den vergangenen 70 Jahren zum Thema Prägungen und gesellschaftliche Wirkungen auf Individuen ausgewertet wurden. Ein Team aus Ost- und Westdeutschen verschiedenen Alters hat die Inhalte so aufgearbeitet, dass neun verschiedene Generationen charakterisiert werden konnten. Die Einteilung orientiert sich grob an den Arbeiten zur Generationengeschichte der DDR.
Die DNA des Ostens ist ein Crossmedia-Projekt der Hoferichter & Jacobs GmbH im Auftrag des MDR. Das gesamte Vorhaben besteht aus dem interaktiven Online-Projekt, einer TV-Doku und einer 10-teiligen Doku-Reihe.
Prägungen selbst entdecken
Wie wurde ich, wer ich bin? Ob man genauso tickt wie andere Menschen der gleichen Generation lässt sich im interaktiven Online-Projekt herausfinden. Wer dort sein Geburtsjahr anwählt, begibt sich auf die Suche nach den eigenen Prägungen – und denen seiner Generation, kann schauen, welche gesellschaftlichen Ereignisse und Veränderungen vielleicht Einfluss auf die eigene Entwicklung hatten.
Die zwischen 1950 und 2000 geborenen Ostdeutschen werden in neun Generationen unterschieden und ihre wohl wichtigsten Ereignisse und Erfahrungen analysiert: Sie reichen von Juri Gagarin bis Fridays for Future, von der Krippenbetreuung bis zur Treuhandabwicklung, vom Mauerbau bis zur Corona-Pandemie. Diese Prägungen – ob „pragmatisch“, „desillusioniert“ oder „vernetzt“ – geben jedem Jahrgang eine gemeinsame „DNA“, eine biografische Schnittmenge, die ihre Perspektive bis heute maßgeblich formt und an folgende Generationen weitergeben wird.
Prägungen auch in der Nachwendegeneration
Die TV-Dokumentation „Wer wir sind – Die DNA des Ostens“ von Lutz Pehnert konzentriert sich auf die Generation der Ende der 1980er und Anfang der 1990er-Jahre Geborenen. Sie sind eine neue Generation Ostdeutscher, die die DDR nur als Kinder oder aus Schulbüchern kennt und für die Meinungs- und Reisefreiheit heute selbstverständlich sind. Sie sind aufgewachsen im vereinten Deutschland und suchen heute ihre Identität zwischen Ost und West. Haben auch sie die “DNA des Ostens” in sich?
Zehnteilige Doku-Reihe in der ARD-Mediathek
In der ARD-Mediathek kann man zudem in einer Auswahl von Dokumentationen sehen, wie die Menschen die Transformationsprozesse erlebt haben und wie sie wurden, wer sie heute sind. Die zehnteilige Reihe widmet sich u.a. den Fragen: „Warum der Osten anders wählt“, „Wie russisch denkt der Osten“, „Warum die Wirtschaft im Osten so anders ist“, „Wer bezahlt den Osten?“ und „Wie Macher und Glücksritter in den Osten kamen“.
Sendetermine
- 01.10.2021, 20:15 Uhr - MDR Fernsehen
Crew
Ein Film von Lutz Pehnert
Kamera Thomas Lütz
Ton Johannes Schneeweiß
Schnitt Thomas Kleinwächter
Schnittassistenz Philipp Kieseier
Grafik Sebastian Peuker
Redaktion Silke Heinz (MDR)
Team
Redaktion (MDR) Silke Heinz Torsten Peuker
Redaktion (Hoferichter & Jacobs) Martin Kopplin Inka Zimmermann Oliver Haupt Johanna Lierenfeld
Autoren Andreas Biskupek Emilia Thalheim
Grafik Christoph Rauscher
Programmierung Johannes Merz
Produktion
Produktionsleitung TV-Dokumentation Sabrina Volkmer Frank Seidel (MDR)
Producer TV-Dokumentation Karin Leske Dominik Lehmann
Produktionsleitung Online-Projekt Kathrin Lemcke Frank Seidel (MDR)
Produzent Olaf Jacobs