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Der Weite Weg zum Meer- Schiffbau in Rosslau
1866 wird aus der Dampfmaschinenfabrik der Gebrüder Sachsenberg die Schiffswerft Dessau Rosslau. Die Pioniere der Industrialisierung an der Elbe revolutionieren zunächst die Dampfschifffahrt und den Stahlschiffbau. Sie erobern dabei mit ihren Dampf- und Kettenschleppern, Raddampfern, Tank- und Seeschiffen erst die Elbe, Saale, Rhein, Main, den Bodensee und später die Nord- und Ostsee, das Kaspische Meer und sogar die Weltmeere. Anfang des 20sten Jahrhunderts ist die Rosslauer Schiffswerft schon die größte Binnenwerft Europas mit Zweigwerken in Köln und Stettin und die Unternehmer Sachsenberg die höchstbesteuerten Fabrikanten des Herzogtums Anhalt.
Doch auf ihrem Erfolgsweg geraten die Unternehmer auch in alle wirtschaftlichen und weltpolitischen Strudel ihrer Zeit. Sie verlieren während der Weltwirtschaftskrise ihre Werft, kaufen sie fünf Jahre später wieder zurück um nach dem 2. Weltkrieg erneut alles zu verlieren, diesmal aber für immer.
Die Werft wird von den Russen zunächst demontiert, kurze Zeit später wieder aufgebaut, wird als VEB Teil des Kombinates Schiffbau und zur wichtigsten Binnenwerft der DDR. Die Rosslauer trotzen allen Hindernissen, manövrieren ihre immer größer werdenden Schiffe auf 500 Elbe- Kilometern bis zum Meer.
Im geeinten Deutschland steht die Werft erneut vor dem Aus und wieder gibt es eine Rettung in buchstäblich letzter Minute – kurz vor der endgültigen Liquidation durch die Treuhand.
3.500 Schiffe haben die Roßlauer Schiffbauer in 150jährigen bewegten Geschichte gebaut, knapp 1.000 allein während der DDR- Zeit. Schiffbauer und Montagearbeiter, Ingenieure und Unternehmer, der Enkel eines Zwangsarbeiters – sie alle erzählen aus ihrem Leben und sind die Dokumentaristen der bewegten Geschichte ihrer Roßlauer Schiffswerft.
Sendetermine
- 09.10.2018, 20:45 Uhr - MDR Fernsehen
Crew
Autor Lutz Hoffmann
Kamera Alex Foster Dhana Sauernheimer
Ton Dominik Sroka Lucas Fuchs
Schnitt Sven Riedel
Produktionsleitung Jana Früh Dominic Godehardt (MDR)
Produzent Olaf Jacobs
Redaktion Ina-Katrin Hüttig
Leitung Christina Herßebroick