DDR Ahoi!
- Grimme Preis 2011 in der Kategorie "Information & Kultur"
- Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2011
- dokumentArt Neubrandenburg 2010
- Filmfest Wismar 2010
- Filmkunstfest Mecklenburg Vorpommern 2010
Auf allen Meeren und Kontinenten waren sie unterwegs, sie haben Stürme durchfahren, die unglaublichsten Dinge transportiert, vor den schönsten Küsten der Welt geankert, erlebten abenteuerliche Landgänge, wurden in Kriege verwickelt und von weiteren Katastrophen heimgesucht – die Seeleute und Hochseefischer der DDR.
1. Teil: Kleines Land auf großer Fahrt
Matrose war in der DDR ein begehrter Beruf. Man verdiente gut und kam in der Welt herum, während die Mehrzahl der DDR-Bürger nur mit dem Finger über den Globus fahren durfte. Die Schiffe am Ostseehorizont weckten im begrenzten Land Träume und Sehnsüchte.
Die DDR als Seefahrernation? – Für den Staat war es ein schwieriger Anfang.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges gab es auf dem Territorium der sowjetischen Besatzungszone kein einziges fahrtüchtiges Schiff. Die Hafenanlagen von Rostock, Stralsund, Wismar und Saßnitz waren größtenteils zerstört. Was noch funktionierte, wurde als Reparationsleistung an die Sowjetunion gezahlt. Trotz der katastrophalen Ausgangsbedingungen beschloss die DDR-Führung, den Ostseezugang wirtschaftlich zu nutzen und eine Fischerei- und Handelsflotte aufzubauen. In den 60er-Jahren entstand in Rostock ein neuer Überseehafen, die ganze Republik wurde für das Projekt mobilisiert. Ein eigener Hafen sparte Devisen und verbesserte die Bedingungen für den Außenhandel. So gelang es der DDR in den folgenden Jahren, eine beachtliche Handelsflotte aufzubauen und mit großen Trawlern auf den Weltmeeren zu fischen. –> zur DVD
2. Teil: Unterwegs auf allen Meeren
Sogar zwei „Traumschiffe“ leistete sich der Arbeiter-und-Bauern-Staat. Die DDR hatte die Weltmeere erobert. In den 80er-Jahren gehörten fast 180 Schiffe zur Handelsflotte, dazu kamen noch über 100 Fischereischiffe. 10.000 Mann Besatzung fuhren nun zur See. Im Fernsehen wurden maritime Unterhaltungssendungen präsentiert. Den Daheimgebliebenen verschwieg man jedoch, dass die „Traumschiffe der DDR“ auch regelmäßig an westliche Reiseveranstalter vermietet wurden, dass sich auf großer Fahrt immer wieder Fluchtversuche ereigneten, dass die Fischfangergebnisse schon Ende der 70er-Jahre schlechter wurden und die strahlende DDR-Flotte immer mehr an Glanz verlor.
3. Teil: Helden der See
Der dritte Teil von „DDR ahoi!“ ist mit Hilfe der Seefahrer selbst entstanden. Sie haben der Redaktion umfangreiches Material geschickt: Filme, Fotos und Erlebnisberichte. Im Mittelpunkt von „Helden der See“ stehen die persönlichen Erfahrungen der DDR-Seefahrer. Diese berichten vom Bordalltag, von Landgängen, von Frauen an Bord, von abenteuerlichen Tiertransporten, aber auch von Schwierigkeiten, sich in den kurzen Zeiten zwischen den monatelangen Seereisen wieder zu Hause zurechtzufinden. Sind doch die Erfahrungen, die sie in der Ferne gemacht haben, meist wenig vereinbar mit dem Alltag in der DDR.
Sendetermine
- 25.05.2010, 20:15 Uhr - MDR Fernsehen
- 24.09.2022, 23:55 Uhr - NDR Fernsehen
Crew
Buch & Regie Lutz Pehnert
Kamera Thomas Simon Andreas Stahl (3.Teil)
Ton Jan Klonowski Konstanze Pehl (3.Teil)
Schnitt Thomas Kleinwächter
Musik Eike Hosenfeld Moritz Denis Tim Stanzel
Mischung Sven Piesker
Sprecher Thomas Dehler
Recherche Gundula Fasold
Produktion
Produktionsleitung Peter Effeneberg
Produktionsleitung (MDR) Peter Effenberg
Produktionsleitung (NDR) Daniel Buresch
Produzent Olaf Jacobs
Redaktion Silke Heinz (MDR) Thomas Balzer (MDR)
Leitung Wolfgang Fandrich (MDR) Sabine Rossbach